News kompakt: Trump droht nach Venezuela nun Kolumbien
Im Kampf gegen organisierten Drogenschmuggel aus der Karibik schließt US-Präsident Donald Trump nicht aus, neben Venezuela auch andere Länder ins Visier zu nehmen. Er habe gehört, dass in Fabriken in Kolumbien Kokain hergestellt werde, das dann in die USA verkauft werde, sagte Trump nach einer Kabinettssitzung vor Journalisten in Washington. Jeder, der dies tue, müsse mit Angriffen rechnen, fügte er hinzu. Auf Nachfrage, wen das betreffe, erklärte der US-Präsident: „Nicht nur Venezuela.“

Kolumbiens Staatsführung kritisierte Trumps Äußerungen scharf. Präsident Gustavo Petro warnte, Trump solle nicht die Souveränität seines Landes bedrohen. „Angriffe auf unsere Souveränität sind eine Kriegserklärung“, schrieb er auf der Online-Plattform X. Er lud Trump nach Kolumbien ein, wo er ihm zeigen könne, wie Drogenlabore täglich zerstört würden, damit kein Kokain in die USA gelange.
Die Beziehungen zwischen den Regierungen in Bogotá und Washington haben sich zuletzt massiv verschlechtert. Die US-Regierung wirft Petro mangelnde Entschlossenheit im Kampf gegen die Drogenkartelle vor und verhängte Sanktionen gegen den Politiker.
Kein greifbarer Fortschritt nach Ukraine-Beratungen in Moskau
Russland und die USA sind sich nach wie vor nicht einig, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte. Präsident Wladimir Putin sprach in Moskau mehr als fünf Stunden lang mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner, dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump. Anschließend erklärte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow, man sei nach dem Treffen nicht weiter von einem Frieden entfernt, aber auch nicht näher an einer Lösung des Konflikts. In Washington und Moskau sei noch viel Arbeit nötig.

Putins Berater teilte weiter mit, so gebe es noch keinen Kompromiss zu der von Russland geforderten Abtretung ukrainischer Gebiete. Putin verlangt den gesamten Donbass in der Ostukraine, obwohl seine Armee nicht alle Teile des Gebiets kontrolliert. Die Regierung in Kyjiw und die europäischen Verbündeten lehnen dies ab.
NATO-Außenminister sprechen über Ukraine-Krieg
Vor dem Hintergrund der jüngsten diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs kommen an diesem Mittwoch die Außenministerinnen und Außenminister der NATO in Brüssel zusammen. Der Ressortchef der USA, Marco Rubio, wird allerdings nicht dabei sein. Er habe zu viele Termine, hieß es zur Begründung aus Washington.
Im Mittelpunkt der Beratungen in Brüssel steht das Treffen des US-Gesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag in Moskau. NATO-Generalsekretär Mark Rutte sagte, er erwarte weitere Zusagen europäischer Verbündeter im Rahmen der sogenannten priorisierten Anforderungsliste. Über diese können NATO-Staaten Waffen aus US-Beständen kaufen, um sie dann an die Ukraine zu liefern.
Donald Trump begnadigt den früheren Präsidenten von Honduras
Der in den USA wegen Drogenhandels verurteilte Ex-Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist aus der Haft entlassen worden. Hernández war zwischen 2014 und 2022 Präsident des mittelamerikanischen Landes. Kurz nach dem Ende seiner Amtszeit war er an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden. Dort wurde er 2024 wegen Drogenhandels und Waffendelikten zu 45 Jahren Haft verurteilt. Die Anklage warf ihm vor, Honduras zum Drogen-Staat gemacht haben. Der konservative 57-Jährige soll zudem Kartellchefs geholfen haben, Kokain in Richtung USA zu schleusen.

Mit der Freilassung nun setzten die Justizbehörden eine von US-Präsident Donald Trump angeordnete Begnadigung um. Trump begründete seine Entscheidung damit, Hernández sei von der vorherigen Regierung unter Präsident Joe Biden „sehr hart und unfair“ behandelt worden.
Ausschuss soll Brandkatastrophe von Hongkong untersuchen
Nach der Brandkatastrophe in Hongkong, bei der mindestens 156 Menschen ums Leben kamen, hat Regierungschef John Lee Ka-chiu eine Untersuchung durch einen unabhängigen Ausschuss angekündigt. Ein Richter soll die Kommission leiten. Der Ausschuss soll die Ursachen des Unglücks umfassend aufarbeiten und Verbesserungen in der Baubranche anstoßen, damit künftig solche Tragödien vermieden werden können.

Der Großbrand war in der vergangenen Woche im Wohnkomplex Wang Fuk Court im Stadtteil Tai Po der chinesischen Sonderverwaltungszone ausgebrochen. Das Feuer wütete rund 40 Stunden lang in sieben von acht Hochhausblöcken mit insgesamt fast 2000 Wohnungen. Noch immer werden 30 Menschen vermisst. Ermittlungen ergaben unter anderem, dass die um die Gebäude wegen Sanierungsarbeiten angebrachten Schutznetze nicht feuerfest waren.
Zahl der Toten nach Flut auf Sumatra steigt auf 750
Im Katastrophengebiet auf der indonesischen Insel Sumatra hat sich die Zahl der Todesopfer durch die verheerenden Überschwemmungen und Erdrutsche weiter erhöht. Die Behörden sprechen nun von mehr als 750 Toten. Zudem würden rund 650 Menschen vermisst. Insgesamt sind 3,3 Millionen Einwohner von dem Hochwasser betroffen. Nach den heftigen Monsun-Regenfällen sind tausende Häuser zerstört und viele Straßen noch immer durch Trümmer und Schlammlawinen blockiert. Laut Katastrophenschutz wurden fast 40 Prozent der Brücken in den betroffenen Regionen beschädigt.

Sumatra ist fast so groß wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Die langgestreckte Insel liegt westlich von Malaysia auf dem Äquator und wird immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Die jüngsten Überschwemmungen gelten jedoch als die schwersten der vergangenen Jahre.